Häufig gestellte Fragen Im Rassestandard steht etwas von "öligem Fell"? Wie ölig ist das Fell wirklich? Das ölige Fell kommt normalerweise nur Bedingungen zustande, wie sie früher bei Chesapeake-Haltung oft existierten: wenn der Hund viel aussen gehalten wurde und auch sehr oft während der Jagd in kaltem Wasser schwamm. Bei diesen Lebensbedingungen fettete das dichte Fell wesentlich stärker als bei unseren heutzutage hauptsächlich im Haus gehaltenen Chesapeakes, die auch normalerweise nicht so häufig stundenlang durch eiskaltes Wasser schwimmen. Allerdings ist das Fell zugegebenermaßen besser gefettet als bei vielen anderen Rassen, was aber auch von Nutzen ist, da ein Chesapeake nach dem Schwimmen schneller trocknet als viele andere stock- oder langhaarige Rassen. Unsere eigenen Chesapeakes haben alle sehr angenehm zu streichelndes Fell und man braucht keine Handschuhe, um sie zu berühren. ;-)
Ich dachte immer, es gäbe nur braune Chesapeakes? Manche der Chesapeakes auf diesen Seiten sind aber rötlich oder sogar fast weizenfarben? Chesapeakes gibt es in verschiedenen Farben von deadgrass über sedge bis hin zu brown und jede Farbe kommt in unzähligen Nuancen vor. Es werden folgende Hauptfarben unterschieden: - deadgrass, unterteilt in light deadgrass und deadgrass, ein heller Farbton, trockenem Gras gleichend, ohne Rotstich - sedge, ähnlich wie deadgrass, aber mit deutlichem Rotstich, es kann bis zu fast fuchsrot gehen - brown, unterteilt in light brown, brown, dark brown, jeder warme und kalte Braunton, wobei light brown ein extrem heller Beige-Braun-Ton und dark brown ein kräftiges Leberfarben sein kann - tan, eine eher selten vorkommende fast grau wirkende Farbe, am besten vergleichbar mit Farbe von Weimaranern Ausserdem sind diverse weisse Abzeichen laut Rassestandard erlaubt, kommen auch häufiger vor, und auch eine Maserung namens brindle (wie bei Boxern oder Doggen) oder auch Maske (wie bei Collies) kann vorkommen und ist auch laut Rassestandard erlaubt. Bei Chesapeake ist, da sie Arbeitshunde sind, die Fellfarbe - solange sie keine Fehlfarbe ist - nicht vorrangig, viel wichtiger sind Arbeitsanlagen und Leistung, wie auch der Körperbau, der den entsprechenden Anforderungen angepasst ist.
Wieviel Bewegung am Tag braucht ein Chesapeake, wenn er doch ein Jagdhund ist? Auslauf braucht ein Chesapeake am Tag sicher wesentlich mehr als eine Rasse, die eher genügsam als „Sofahund“ gezüchtet ist, aber man darf nicht vergessen, dass der Chesapeake nur ausgelastet werden kann, wenn man ihn geistig UND körperlich beschäftigt, d.h. reines Spazierengehen befriedigt ihn nicht so sehr wie ein Spaziergang verbunden mit Training oder Spielen. Ein Chesapeake braucht längst nicht so viele Kilometer am Tag wie ein Schlittenhunde, wenngleich er die Ausdauer dafür hätte, aber man sollte Kopftraining unbedingt einplanen. Geeignet sind jagdliche Arbeit, retrievertypische Apportierarbeit mit Stoffsäckchen (Dummies) oder aber auch Rettungshundearbeit, Agility (für die sportlicheren Rassevertreter) oder z.B. Intelligenz- und Bewegungsspiele. Wir handhaben es so, dass die Chesapeakes, wenn nicht gerade jagdliches oder Dummytraining auf dem Programm steht, während des Spaziergangs z.B. ab und zu kleine Aufgaben gestellt bekommen, die sie lösen dürfen. Das kann z.B. das Suchen eines Spielzeugs oder Schlüssels in hohem Gras sein oder eine interessant gestaltete Unterordnungsübung.
Welche Hauptanforderungen stellt ein Hund dieser Rasse an den Besitzer? Ganz kurz gefasst: Konsequenz, Rangordnungszuweisung, körperliche und geistige Beschäftigung, Familienanschluss Wir beraten gerne telefonisch oder per Email ausführlicher. Ein durchschnittlicher Chesapeake ist in seiner Haltung nicht so anspruchsvoll wie ein Border Collie oder Sarplaninac, aber er fordert mehr von seinem Besitzer als manche bekanntere Retrieverrasse. Wenn man sich mit der Rasse beschäftigt und ihre angezüchteten Eigenschaften versteht, ist es normalerweise nicht zu schwierig, gut mit ihr klarzukommen. Der Chesapeake wurde für seine Arbeit sehr intelligent, arbeitsbegeistert und etwas selbstständig gezüchtet und das muss man in der Haltung berücksichtigen. Versteht man seinen Chesapeake, geht richtig auf ihn ein, ist er ein wunderbarer Hund, der gerne für und mit seinen Menschen arbeitet und am liebsten mit ihm zusammen ist.
Wie ist das mit dem Schutz- und Wachinstinkt? Diese sind beim Chesapeake nicht so ausgeprägt wie bei den Schutzhunderassen, aber man muss sie berücksichtigen, da er sie im Gegensatz zu manchen anderen Retrieverrassen noch besitzt. Ein absolutes Tabu ist es, einen Chesapeake im Schutzdienst zu arbeiten, dafür ist er ungeeignet. Wer einen Schutzhund sucht, sollte sich bei den dafür geeigneten Rassen umsehen. Man muss als Chesapeake-Besitzer Wach- und Schutzinstinkt einkalkulieren und den Hund entsprechend erziehen und halten. Beispiele: eventuelles Verbellen von Passanten am Gartenzaun sollte man bereits dem Junghund verbieten, und man muss wissen, dass ein erwachsener Chesapeake das Haus, den Garten und das Auto des Besitzers gegen unerwünschte Eindringlinge verteidigen könnte.
Warum ist ein Chesapeake in manchen seiner Eigenschaften so anders als Golden Retriever oder Labrador Retriever? Die sechs Retrieverrassen sind nur deswegen unter einer Rassegruppe zusammengefasst, weil eine ihrer Hauptaufgaben war, vom Jäger geschossenes Wild nach dem Schuss zu finden und zu apportieren. Jedoch entstanden die Retrieverrassen unter ganz unterschiedlichen Bedingungen und sollten aus gutem Grund unterschiedliche Eigenschaften haben. Während in England Golden und Labrador Retriever ausschliesslich fürs Apportieren gezüchtet wurden und sie wegen der grossen Gesellschaftsjagden fremden Menschen gegenüber kein Misstrauen entgegenbringen durften, war der Chesapeake lange Zeit der Allroundhund für den einfachen Jäger und Fischer an der Chesapeake Bay, so dass er nicht nur bei der Jagd Gehilfe war, sondern auch seine Familie und deren Eigentum bewachen und schützen sollte und gleichzeitig sollte er für die Kinder der Familie ein treuer gutmütiger Spielgefährte sein. Bei der Jagd arbeitete er oft selbständiger als seine englischen Retrievergefährten, was in der Jagdart und den Geländegegebenheiten begründet liegt. All die heute noch existierenden Eigenschaften des Chesapeakes liegen in seiner Verwendung begründet, wobei wir der Ansicht sind, dass ein optimaler Chesapeake sehr gut unsere heutigen Ansprüche an einen Jagd-, Familien- und Begleithund erfüllen kann.
Kann man einen Chesapeake als Familienhund halten? Versteht er sich mit Kindern? Ja, der Chesapeake aus guter Zucht ist als kinderfreundlicher Familienhund geeignet, wenn man Folgendes beachtet: er braucht unbedingt rassegerechte Erziehung und Haltung und er braucht ausreichende Beschäftigung. Als reiner Spaziergehhund und Spielgefährte für die Kinder ist er nicht ausgelastet, neigt dann zu Unarten und unerwünschten, selbstgesuchten Hobbies. Wenn man den Chesapeake sorgfältig auswählt und auf eine kinderfreundliche Linie achtet, bekommt man einen sehr kinderfreundlichen Hund, der bei Kindern viel toleriert. Wie bei jedem Hund muss man als Erwachsener natürlich Grundregeln einhalten, wie z.B. den Hund nie mit Kindern alleine zu lassen, Kinder nicht alleine mit dem Hund Gassi zu schicken und den Kindern klar machen, dass sie den Hund nicht ärgern und nach Lust und Laune herumkommandieren dürfen.
Die Rasse sagt mir zu - aber: woher bekomme ich jetzt meinen Chesapeake Welpen? Sie suchen am besten nach einem Züchter, der einen Wurf in absehbarer Zeit plant und der unbedingt im Deutschen Retriever Club oder einem ausländischen, FCI- oder (in den USA) ACC-anerkannten Verein züchtet. Da es wenige Züchter dieser Rasse gibt und oft auch pro Zwinger nur ein Wurf in zwei oder drei Jahren fällt, sollten Sie sich rechtzeitig um Kontakt bemühen, gerne schon ein Jahr vor dem geplanten Welpenkauf. Kontaktieren Sie verschiedene Chesapeake Züchter, fragen Sie diese nach ihren Zuchtzielen und sehen Sie sich am besten deren Zuchthund(e) oder, wenn es schon welche gibt, Hunde aus der Nachzucht an, lassen Sie sich die Papiere der Elterntiere zeigen. Es gibt verschiedene Chesapeake-Typen, vom eher ruhigen bis hin zum aktiven, vom eher labrador-ähnlichen Typ bis hin zum langbeinig-sportlichen Typ, vom sanften, sensiblen bis hin zum kopfstärkeren Typ. Überlegen Sie, welcher Typ Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Ansprüchen wie auch Ihren Lebensbedingungen am ehesten entspricht und melden Sie bitte rechtzeitig beim Züchter Ihr Interesse an. Ganz wichtig: kaufen Sie Ihren Chesapeake Welpen nur von einem Züchter, der dem Deutschen Retriever Club angeschlossen ist und nach dessen strengen Zuchtbestimmungen züchtet. Wenn der Chesapeake Züchter im europäischen oder amerikanischen Ausland züchtet, muss er einen dementsprechend anderen FCI- oder AKC-anerkannten Zwinger vorweisen können. Alle anderen angebotenen Chesapeake Welpen sollten Sie trotz drohender langer Wartezeit auf einen Welpen schnellstens vergessen! Wird ein Chesapeake ausserhalb dieser Vereine und Verbände gezüchtet, haben Sie keinerlei Garantie für die Richtigkeit der Angaben betreffend Ahnentafeln, Herkunft, Elterntiere, Gesundheits-, Wesens- und Prüfungsergebnisse der Eltern und anderen Vorfahren! Das heisst, im schlimmsten Falle erwerben Sie z.B. einen Welpen, der evtl. gar kein reinrassiger Chesapeake ist und somit eine unberechenbare Kombination der Wesenseigenschaften verschiedener Rassen in sich birgt oder einen Welpen, der höchstwahrscheinlich gesundheitliche Probleme in sich trägt, weil z.B. seine Elterntiere aus eben gesundheitlichen Gründen keine Zuchtzulassung erhielten. Bedenken Sie bitte, dass dieser Chessie Ihr Leben etwa 10 bis 15 Jahre lang begleiten wird und dass Sie gerade deswegen nicht wegen einer kürzeren Wartezeit oder niedrigeren Preises einen Welpen aufnehmen, der sie später enttäuschen wird oder Ihnen Probleme macht.
Wie teuer ist ein Chesapeake Welpe? Er ist normalerweise nicht teurer als ein Retrieverwelpe einer anderen Retrieverrasse. Fragen Sie den Züchter Ihrer Wahl nach seinem Preis, er wird Ihnen bestimmt ganz offen antworten. Bedenken Sie bitte auch, dass der Anschaffungspreis über die Jahre gerechnet der kleinste Teil der Ausgaben ist und dass es sich dadurch finanziell nicht lohnt, einen papierlosen Chesapeake unbekannter und ungesicherter Herkunft für ein paar Euro weniger zu erwerben, da die laufenden Kosten bei diesem höchstwahrscheinlich höher werden können, ganz abgesehen von den anderen Schwierigkeiten, die so ein Hund mit sich bringen kann. |
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